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29.09.2023

Für einen Abschied in Würde - Vor 25 Jahren wurde in Rostock das erste Hospiz in Mecklenburg-Vorpommern eröffnet

Medieneinladung zur Jubiläumsfeier zu Ehren der Förderer und Unterstützer am 13. Oktober


Das Team (nicht vollständig) des Rostocker Hospizes freut sich auf die Jubiläumsveranstaltung am 13. Oktober. (Foto: Joachim Kloock)

Das Hospiz ist eine grüne Oase mit Strandkörben, in der die Bewohner zur Ruhe kommen und Abschied nehmen können. (Foto: Joachim Kloock)

Das Hospiz ist eine grüne Oase mit Strandkörben, in der die Bewohner zur Ruhe kommen und Abschied nehmen können. (Foto: Joachim Kloock)

Das Hospiz am Klinikum Südstadt Rostock begeht im Oktober sein 25. Jubiläum. Schirmherrin ist Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Es soll vor allem eine feierliche Veranstaltung für alle ehrenamtlichen Kräfte sein, die das Hospizteam in der Arbeit um einen würdevollen Lebensabend engagiert unterstützen. Zu der Jubiläumsfeier am 13. Oktober im Rostocker Darwineum sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien recht herzlich eingeladen.
„Überall im Land gibt es Menschen und Einrichtungen, die schwerkranken Menschen und ihren Angehörigen zur Seite stehen“, betont Sozialministerin Stefanie Drese. Das Hospiz am Klinikum Südstadt ist eines von derzeit elf stationären Hospizen in Mecklenburg-Vorpommern. „Mich beeindruckt sehr, mit viel Engagement und Kreativität die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die ehrenamtlichen Kräfte den sterbenden Menschen ein würdiges und selbstbestimmtes Leben bis zum Ende ermöglichen. Die Landesregierung berät regelmäßig gemeinsam mit den vielen Akteurinnen und Akteuren in der Hospiz- und Palliativversorgung über die Verbesserung und Vernetzung bestehender Versorgungsangebote und eine Beschleunigung bei der Umsetzung neuer Möglichkeiten der palliativmedizinischen ambulanten Behandlung“, so Drese.

Über eine Million Spendengelder für das Rostocker Hospiz
Nach der Wende hat es einige Zeit gedauert, bis der Hospizgedanke und die pflegerische Sterbebegleitung in das öffentliche Bewusstsein drang. Das erste stationäre Hospiz wurde am 13. Oktober 1998 direkt am Klinikum Südstadt Rostock eröffnet. Das Personal wird vom kommunalen Klinikum Südstadt gestellt. Gestartet wurde mit sechs Plätzen und viel Enthusiasmus. Dieser hält bis heute an und trägt die kleine Oase der Ruhe für Schwersterkrankte, die hier in Würde und gut umsorgt Abschied nehmen können. Mittlerweile sind in ganz Mecklenburg-Vorpommern Hospize für Erwachsene mit fast 100 Plätzen entstanden.
„In den 25 Jahren haben wir rund 65.000 Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleiten können“, sagte Ivonne Fischer, die das Rostocker Hospiz seit 2018 leitet. „Immer wieder beobachten wir, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner bei uns zur Ruhe kommen und loslassen können. In unserem Hospiz stehen ihr Wohlbefinden und ihre Wünsche im Mittelpunkt, es gibt keinen Stress mehr, keine festen Vorgaben und Zeiten. Dafür sorgt unser Team mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Drei Ärztinnen und Ärzte aus dem Klinikum sichern die palliativmedizinische Versorgung ab, so dass niemand mehr unnötig Schmerzen erleiden muss.“ Insgesamt 40 Frauen und Männer unterstützen darüber hinaus als ehrenamtliche Kräfte den Ambulanten Hospizdienst in der Region sowie die stationäre Einrichtung am Klinikum Südstadt.

Hospiz mit Strandkörben - hier wird gelacht, gefeiert und gespielt
Im Hospiz wird wider Erwarten viel gelacht, auch gespielt und bei jeder Gelegenheit gemeinsam Zeit verbracht. Unvergessen ist der 105. Geburtstag einer Rostockerin, den das ganze Hospiz mit Musik, Oberbürgermeister, Torte und Sekt gefeiert hat. Zugleich ist das Hospiz ein Ort für verrückte Ideen. So manches Mal hat hier der Wünschewagen Station gemacht, um ausgefallene letzte Träume zu erfüllen. Auch zwei Motoradausfahrten mit vielen Teilnehmenden bleiben für immer in Erinnerung. Die jüngste Bewohnerin war 22 Jahre alt, die Älteste zählte 105 Lenze.

Auch wenn das Durchschnittsalter bei 60 bis 70 Jahren liegt, sind die zumeist tumorerkrankten Hospizbewohner im fortgeschrittenen Alter. In der Regel verbringen sie drei bis vier Wochen im Hospiz.
„Inzwischen ist die Akzeptanz für den Hospizgedanken und das öffentliche Interesse deutlich gestiegen“, unterstrich Ivonne Fischer. „In der Anfangszeit waren sowohl die Menschen skeptisch als auch die Kassen sehr restriktiv. Inzwischen haben sich laut Ivonne Fischer auch die Bedingungen für stationäre Einrichtungen verbessert, obwohl es immer noch ein Novum ist, dass fünf Prozent, vor 2017 sogar zehn Prozent, der laufenden Kosten sowie alle Investitionen und die Weiterbildung der ehrenamtlichen Kräfte über Spenden eingeworben werden müssen.

Das Hospiz hat in den letzten zehn Jahren Spenden und Zuwendungen in Höhe von insgesamt 850 000 Euro erhalten und daraus sowohl anteilig laufende Kosten als auch Investitionen bestritten. „Insgesamt waren es in den 25 Jahren weit über eine Million Spenden“, so die Hospizleiterin. „Wir sind unseren Spendern – zahlreichen Unternehmen, Vereinen und vielen Einzelpersonen sehr dankbar. Oftmals sind es auch Familienangehörige von Verstorbenen, die sich dem Hospiz nach der intensiven gemeinsam durchlebten Zeit sehr verbunden fühlen und das Hospiz gern unterstützen möchten.“ Nach und nach konnten so auch ganz spezielle Begehren umgesetzt werden, die immer wieder positiven Empfindungen hervorrufen. So war es auch eine Anregung von ehemaligen Bewohnern, den Garten mit zwei Strandkörben auszustatten.

Ausblick
Aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung wächst auch der Bedarf in der Palliativversorgung und an Plätzen in Hospizen. Nicht selten müssen Schwerstkranke auf einer Warteliste auf ein freies Zimmer hoffen; nicht immer reicht dafür die Lebenszeit. „So müssen auch wir uns die Frage stellen, wie wir damit und den begrenzten Kapazitäten an unserem jetzigen Standort umgehen wollen“, machte Ivonne Fischer deutlich.
„Unabhängig davon ist uns der Erhalt des gemütlich-häuslichen Umfeldes in unserem Hospiz auch in Zukunft sehr wichtig. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit viel Herzblut dabei und geben alles, um den Bewohnerinnen und Bewohnern eine weitestgehend unbeschwerte Zeit zu ermöglichen, dazu gehört viel Flexibilität und Kreativität. Das alles macht unser Hospiz zu einem Ort, an dem Angehörige und Freunde in einer schwierigen Phase wieder Familie sein dürfen, mit allen Gefühlen und bis zum Abschied durch uns belgeitet.“

Chronik Hospiz am Klinikum Südstadt Rostock

  • Eröffnung des „Hospiz am Klinikum Südstadt Rostock“ am 13. Oktober 1998, Landesförderung in Höhe von 800 000 DM
  • Start mit sechs Einzelzimmern, einem Gemeinschaftsraum mit integrierter Küche, Garten und Terrasse
  • 2004 – Erweiterung des Hospizes auf zehn Betten beschlossen und gefördert, Umbau des leeren Ärztewohnhauses neben dem Hospiz
  • Mai 2005 – Neueröffnung mit insgesamt zehn Einzelzimmern, zwei Gärten und zwei Terrassen sowie einem Gästezimmer für Angehörige
  • September 2010 – Modernisierung und Neugestaltung des gemeinsamen Aufenthaltsraumes
  • März 2011 – zehn neue Pflegebetten und Möbel
  • 2012 – Erneuerung der integrierten Küche, Dienstzimmer der Schwestern, Terrassenanbau an Zimmer 6, Glasüberdachung Haupteingang Hospiz, Neugestaltung des Gartens und Neubau eines Wintergartens
  • Juli 2013 – Start des Ambulanten Hospizdienstes (AHD) am Klinikum Südstadt
  • 2013/2014 – umfassende Modernisierung und Erneuerung der Ausstattung
  • 2015 – Anschaffung von zwei Strandkörben
  • September 2018 – Fertigstellung Bau des Sinnesgartens mit Klangspiel, Pavillon, Wandbrunnen, Tast-Beet und Gedenkstein

MEDIENEINLADUNG zur Jubiläumsfeier „25 Jahre Hospiz Rostock“ im Zoo Rostock (Darwineum-Restaurant)
Freitag, 13. Oktober 2023, um 15.30 Uhr
[+++ Einlass nur bis 16 Uhr möglich!]
Eingang über Zoo-Haupteingang Barnstorfer Ring

Um eine Anmeldung wird unter hospiz@kliniksued-rostock.de gebeten.

Über Ihr Interesse würden wir uns sehr freuen.

 

 

Klinikum Südstadt Rostock
Eigenbetrieb der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Südring 81, 18059 Rostock
Verwaltungsdirektor: Steffen Vollrath
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Jan Roesner
Pflegedirektorin: Ilka Diening

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