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30.06.2023

Zwei glückliche Mütter für Lennard, Leon und Linus

Drillingseltern fordern Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Paare bei der Familienplanung


Sehr glücklich über die gute Entwicklung und Gesundheit der Drillinge – die Mütter Jasmin (vorne li.) und Nadine Sachs mit Lennard, Leon und Linus sowie Stationsschwester Ute Eder (hintere Reihe v. li.), Chefarzt PD Dr. Dirk Olbertz und Sozialpädagogin Jessica Klasen. (Foto: Joachim Kloock)

Vom Fototermin bekamen die drei Jungs nichts mit und schlummerten anschließend entspannt weiter in ihrem Wärmebettchen. (Foto: Joachim Kloock)

Innerhalb von zwei Minuten war die Freude im Kreißsaal an der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock groß. Gleich drei kleine Jungs haben am 26. Mai 2023 die Aufmerksamkeit der Geburts- und Neonatologieteams und der beiden Mütter Nadine und Jasmin Sachs eingefordert. Das erste Baby Lennard kam um 8.54 Uhr mit einem Gewicht von 1.340 Gramm und einer Größe von 41 cm zur Welt. Nur eine Minute später folgte Leon, der 1.140 Gramm wog und 37 cm maß. Schließlich wurde Linus um 8.56 Uhr geboren und wog 1.400 Gramm bei einer Größe von 40 cm. Es war die erste Drillingsgeburt in diesem Jahr.
„Gemessen am Risiko der sehr unreifen Frühgeborenen in der 31. Schwangerschaftswoche (30 Wochen plus fünf Tage) und einem Geburtsgewicht von jeweils unter 1.500 Gramm sind wir äußerst zufrieden mit dem Verlauf. Es ist normal, dass unreife Frühgeborene Anpassungsstörungen haben und eine Atemunterstützung sowie Medikamente für die Lunge benötigen. Dennoch konnten wir die Vitalwerte relativ schnell stabilisieren und mit dem Ernährungsaufbau beginnen. Alle drei Kinder sind kleine Kämpferherzen, gesund und munter und dürfen schon bald nach Hause“, freute sich der Chefarzt der Klinik für Neonatologie, PD Dr. Dirk Olbertz.

Ein Gefühl der Sicherheit
„Der Moment, die Kinder das erste Mal nach der Geburt zu halten und zu spüren, war unbeschreiblich schön und bewegend“, erinnert sich Nadine Sachs. Für die 34-Jährige und ihre Partnerin, die sie bei der Entbindung begleitet hat, ebenso. „Wir haben gleich viel gekuschelt und den Kleinen so viel Nähe wie möglich gegeben.“ Die beiden Mütter sind von der großen Unterstützung während der Geburt tief beeindruckt. „Jedes der drei Kinder wurde von einem eigenen Team aus Ärzten, Schwestern und Hebammen betreut. Wir sind sehr dankbar für die hervorragende Planung und Organisation, die uns jederzeit ein sicheres Gefühl gegeben hat, obwohl die Sorgen und Ängste, die mit der Geburt von Drillingen einhergehen, immer präsent waren.“ Besonders erwähnen möchten die beiden die Frauenärztinnen Dr. Franziska Schöpa und Dr. Sabine Körber und den Neonatologen Dr. Ralf Seeliger für die intensive Betreuung bei allen Fragen.

Dabei hatte und hat die Familie aus Rostock noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Für die aufwändige Kinderwunschbehandlung in München mussten sie alle Kosten selbst tragen. Diese wird zum Teil nur für heterosexuelle Paare beglichen. Diese Ungleichbehandlung zieht sich wie ein roter Faden durch den Alltag der Eheleute. Selbst der Eintrag in die Geburtsurkunde erwiest sich als Herausforderung, da diese traditionell nur Mutter und Vater erfasst und die Lebenswirklichkeit moderner Familienstrukturen nicht mehr angemessen widerspiegelt.
„Wir würden uns für unser Familienleben wünschen, dass der Staat und die Gesellschaft uns in vollem Maße anerkennen, gleichstellen und respektieren“, so Nadine und Jasmin Sachs.

Drei Halbbrüder für Lukas
Das aufregende Leben mit drei Babys wird sich für die beiden Mütter schon bald in die eigenen vier Wände verlagern. „Wenn sich die drei Jungs weiter so gut entwickeln, könnte es bereits Anfang Juli nach Hause gehen“, kündigte der Chefarzt an.Mutter Nadine ist extra in die Villa S am Klinikum gezogen, um noch näher an ihren drei Babys zu sein und immer mehr die Verantwortung für die eigene Versorgung zu übernehmen.
Insbesondere bei Mehrlingsgeburten ist dabei auch die häusliche Nachsorge und psychosoziale Betreuung äußerst wichtig. Die Pflege von drei Frühgeborenen zu Hause erfordert eine intensive Unterstützung, die wir auch mit organisieren und abdecken können“, machte Olbertz deutlich.

Familie Sachs fühlt sich dafür gut gerüstet. „Wir können voll auf die Unterstützung unserer Familie und Freunde zählen. Zuhause wartet außerdem noch voller Vorfreude der 13-jährige Lukas, der auf Schlag um drei Halbbrüder reicher ist“, sagte Jasmin Sachs.

Seit Jahresbeginn gab es am Klinikum Südstadt Rostock 1066 Geburten (Stand: 29. Juni), darunter waren 24 Zwillings- und eine Drillingsgeburt. Insgesamt wurden 1092 Kinder geboren, 510 Mädchen und 582 Jungen.

 

 

Klinikum Südstadt Rostock
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