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Speiseröhre und Magen

Erkrankungen und Funktionsstörungen des oberen Verdauungstraktes sind sehr häufig und machen etwa 30-50% aller abdominalen Beschwerden aus. Nicht selten stellt dabei sowohl die exakte Diagnosestellung als auch die Therapieplanung eine besondere Herausforderung dar. Deshalb ist die genaue Kenntnis und Analyse der vorliegenden Problematik umso wichtiger, insbesondere im Hinblick auf eine mögliche operative Versorgung. Eine interdisziplinäre Patientenbetreuung, d.h. die enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachrichtungen und eine hohe Behandlungsfrequenz durch die Patientenkonzentration in unserem Zentrum bietet maximale therapeutische Sicherheit.

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Bösartige Erkrankungen

Magenkrebs

Wenn ein Magenkrebs diagnostiziert werden sollte, kommt es zunächst auf exakte Untersuchungen zur Bestimmung seiner Größe und Ausbreitung an. Kleine und frühe Befunde können heutzutage gut durch unsere Experten mit einer speziellen endoskopischen Entfernung (ESD) und ohne Operation abgetragen werden. Bei etwas größeren Befunden ist eine Operation mit Entfernung der örtlichen Lymphknoten notwendig. Diese Operation kann in unserem Zentrum in Schlüssellochtechnik und ohne großen Bauchschnitt durchgeführt werden. In vielen Fällen lässt sich dabei auch der obere Teil des Magens erhalten. Mitunter sind jedoch mehrere Behandlungsschritte erforderlich, um eine vollständige Heilung zu erzielen. Dabei beginnt ihr Onkologe mit einer Chemotherapie. Anschließend erfolgt die operative Tumorentfernung, bevor eine erneute Chemotherapie nach der Operation angestrebt wird. Sollte sich der Krebs im Bauchraum bereits festgesetzt haben, steht in unserem Klinikum die chemotherapeutische Behandlung des Bauchraumes (HIPEC) zur Verfügung.   

Speiseröhrenkrebs

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Speiseröhrenkrebserkrankungen zugenommen. Es kommt darauf an, dass diese Krebserkrankung möglichst rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Dabei können wie bei Magenkrebserkrankungen Frühbefunde ohne Operation durch eine Endoskopie (ESD) entfernt werden. Bei größeren Befunden wird zunächst geprüft, ob eine sofortige Operation oder ein Behandlungsstart mit einer Chemotherapie, Strahlentherapie bzw. deren Kombination für ihre Heilungschancen besser ist. In diesen Fällen würde die Operation in Schlüssellochtechnik an zweiter Stelle folgen. Wichtig ist, dass unsere Experten zusammen mit ihren Onkologen einen genau für sie und nach ihren Befunden ausgerichteten Behandlungsplan erstellen.

Gutartige Erkrankungen

Barrett-Ösophagus

Bei einem Viertel aller Patienten mit chronischem Sodbrennen (Refluxkrankheit) kann eine Veränderung der Speiseröhrenschleimhaut im unteren Abschnitt auftreten. Das heißt, die Zellen der Schleimhaut verändern ihre Gestalt und neuartige, nicht ortstypische Zellen kommen hinzu, diesen Vorgang bezeichnet man als Metaplasie, die veränderte Schleimhaut der Speiseröhre als Barrett. In so einem Fall resultiert ein bis zu 50-fach erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs.

Die Diagnose wird durch eine Magenspiegelung mit Probeentnahme gestellt. Die Therapie richtet sich nach der Ausprägung der Schleimhautveränderung und reicht von der Behandlung des Sodbrennens bis zur endoskopischen Entfernung (Resektion) der betroffenen Schleimhaut. Typische Behandlungsverfahren sind die Mukosaresektion (EMR) und die Submukosadissektion (ESD).

Refluxerkrankung

Die gastro-ösophageale Refluxkrankheit, im Volksmund häufig als Sodbrennen bezeichnet, kann bei andauernden Beschwerden trotz medikamentöser Therapie durchaus operativ behandelt werden. Es sollten allerdings im Vorfeld mindestens eine Endoskopie und ggf. weiterführende Untersuchungen (pH-Metrie, Manometrie, Röntgen) erfolgen. Bei dieser Operation wird der Übergang von der Speiseröhre zum Magen eingeengt, die häufig bestehende Zwerchfelllücke geschlossen und somit ein weiteres Zurückfließen des Magensaftes in die Speiseröhre und damit das Sodbrennen verhindert. Diese Eingriffe werden nahezu ausschließlich minimal-invasiv, d.h. in Schlüssellochtechnik durchgeführt.

Achalasie

Bei der Achalasie handelt es sich um eine gutartige Erkrankung. Durch eine Fehlfunktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen kommt es entweder zu dauerhaften oder ungeordneten Öffnungen des Schließmuskels, so dass die Nahrung den Übergang zwischen Speiseröhre und Magen nicht regulär passieren kann. Schluckstörungen und Erbrechen stellen die Hauptsymptome dar. Die Behandlung besteht – in Abhängigkeit von der Befundschwere – in einer endoskopischen Aufdehnung des Schließmuskels mit Hilfe eines Ballons oder ggf. in einer Schlüsselloch-Operation, bei welcher der Muskel gespalten wird.

Divertikelerkrankungen (z.B. Zenker-Divertikel)

Speiseröhrendivertikel sind gutartige Ausbuchtungen der Speiseröhrenwand und können an unterschiedlichen Stellen auftreten. Am weitaus häufigsten kommen diese Aussackungen im Halsanteil der Speiseröhre vor. Diese Divertikel werden Zenker-Divertikel genannt. Heute können diese nahezu ausschließlich durch einen risikoarmen endoskopischen Eingriff beseitigt werden, so dass nur sehr selten eine Operation notwendig wird.

Adipositaschirurgie

Informieren Sie sich hier auf den Seiten des Adipositaszentrums.

Sprechstunden

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Mittwochs 13.00 – 15.00 Uhr oder nach Vereinbarung

Tel.: +49 (0)381 4401 - 4290 bzw. +49 (0)381 4401 - 4048

Verantwortlich: Prof. Dr. Ludwig, OA Dr. Scharlau, OÄ Dr. Schneider-Koriath