Die Universitätsmedizin Rostock und das Klinikum Südstadt Rostock haben gemeinsam an der Marine-Übung „Role2Sea“ der NATO-Übungsserie „Quadriga 2025“ teilgenommen, um die zivilmilitärische Zusammenarbeit bei der medizinischen Versorgung zu stärken. Nachdem die militärischen Rettungsketten zusammen mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ auf See geübt wurden, stand in Rostock die Verlegung der „Verletzten“ in die beiden Rostocker Kliniken im Mittelpunkt. Dazu wurden am Sonntag, 24. August, zunächst zwei schwerstverletzte „Patienten“, die von Bundeswehrsoldaten dargestellt wurden, ins Klinikum Südstadt Rostock geflogen. Am Montag, 25. August, transportierte dann die Berufsfeuerwehr Rostock jeweils 15 teilweise „Schwerverletzte“ sowohl an die Universitätsmedizin Rostock als auch an das Klinikum Südstadt Rostock, die vom Einsatzgruppenversorger der Marine an der Kaikante in Warnemünde an die zivilen Rettungskräfte übergeben wurden.
Ausgangspunkt der Bundeswehrübung „Role2Sea 2025“ war ein simulierter Unfall auf den Bundeswehrbooten „Pegnitz“ und „Werra“ in der Westlichen Ostsee. Anschließend versorgte zunächst das sanitätsdienstliche Personal der Marine die rund 30 „Verwundeten“, bevor die Universitätsmedizin Rostock und das Klinikum Südstadt Rostock die Behandlung übernahmen.
„Solche Übungsvorhaben mit großen Verwundetenzahlen sind in Planung und Durchführung sehr aufwändig und belasten die beteiligten Einheiten erheblich. Für eine realistische Einsatzvorbereitung und die Weiterentwicklung unserer Verfahren sind sie aber unumgänglich. Nur hierbei können wir auch das Zusammenwirken der Frauen und Männer aus den Krankenhäusern und den Regimentern mit dem Marinesanitätsdienst üben und sicher sein, dass im Ernstfall auch alles klappt“, so der höchste Soldat der Marinesanität, Admiralarzt Dr. Dirk Stölten.
Prof. Dr. Sven Märdian, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Department für Operative Medizin der Universitätsmedizin Rostock, berichtete als Koordinierender Medizinischer Einsatzleiter, dass alle 15 „Patientinnen und Patienten“ im Interdisziplinären Notfallzentrum versorgt wurden. Er sagte: „Parallel haben wir eine interne Übung mit zusätzlich rund 20 ,Verletzten‘ durchgeführt, um die Übung für unser notfallmedizinisches Personal und die Infrastruktur noch etwas intensiver zu gestalten.“ Er wies außerdem darauf hin, dass die Universitätsmedizin Rostock sich umfassend auf solche und ähnliche Szenarien vorbereitet: Im April wurde eine Großübung mit rund 200 Beteiligten und 40 simulierten Verletzten organisiert, um die Abläufe in der interdisziplinären Versorgung weiter zu optimieren und die Zusammenarbeit zwischen allen Fachbereichen zu stärken.
Zwei Schwerstverletzte aus der Übung per Helikopter eingeliefert
Bereits am Sonntag, dem 24. August, erfolgte im Rahmen der Übung die Notfallverlegung von zwei „schwerstverletzten“ Soldaten durch Einsatzkräfte der Maritime Incident Response Group (Medical Response) Rostock, die mit einem Hubschrauber der Bundespolizei vom Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ in das Integrierte Notfallzentrum (INZ) des Klinikum Südstadt Rostock transportiert und dort medizinisch versorgt wurden. Die Klinik nutze die Zuweisung der beiden Schwerstverletzten für ein intensives Schockraumtraining der Dienstmannschaft.
Nach einer bereits im September 2024 durchgeführten MANV*-Übung am Klinikum Südstadt Rostock konnte nun am 25. August der Einsatzplan für das externe Schadensereignis „Massenanfall von Verletzten“ erneut unter realistischen Bedingungen überprüft und die Priorisierung der Verletztenversorgung sowie die fachabteilungsübergreifende Zusammenarbeit im laufenden Krankenhausbetrieb geübt werden.
„Die gute und enge Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Maritime Incident Response Group (Medical Response) des Havariekommandos sowie der Berufsfeuerwehr Rostock hat an beiden Tagen einen reibungslosen Ablauf des Patiententransports ermöglicht“, betonte Dr. Sven W. Hauschild, Katastrophenschutzbeauftragter und Leiter der Krankenhausalarm- und -einsatzplanung am Klinikum Südstadt Rostock sowie Ärztlicher Leiter des ITH Christoph 92 Rostock.
*MANV
Der Massenanfall von Verletzten (MANV) bezeichnet im Rettungswesen eine Situation, bei der eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss.
Klinikum Südstadt Rostock
Eigenbetrieb der Hanse- und Universitätsstadt Rostock
Südring 81, 18059 Rostock
Verwaltungsdirektor: Steffen Vollrath
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Jan Roesner
Pflegedirektorin: Ilka Diening
T +49 381-4401 7007
Epressekliniksued-rostockde
www.kliniksued-rostock.de
www.facebook.com/KlinikumSuedstadtRostock
Instagram @klinikumsuedstadtrostock
Twitter @KlinikumRostock
Universitätsmedizin Rostock
Schillingallee 35, 18057 Rostock
T +49 381 494 5157
E presse@med.uni-rostock.de
www.med.uni-rostock.de
www.facebook.com/UnimedizinRostock
www.instagram.com/UnimedizinRostock